Das verfluchte Gold von Toulouse (aurum tolosanum)

Veröffentlicht auf von asmodeus

 Auf den ersten Blick mag es so erscheinen, als gehörte die Geschichte dieses Schatzes nicht hier her. Toulouse, die ehemalige Residenz der Wisigotenkönige, liegt schliesslich gar zu weit entfernt, von Rennes-le-Château. Doch innerhalb der Rätsels um den „Milliardenpfarrer“ Saunière behauptet diese Schatzgeschichte ohnehin von jeher einen festen Platz, als mögliche Quelle seines Reichtums – und wie wir sehen werden, vielleicht nicht einmal ganz zu Unrecht. Denn als ich mich intensiver mit der Geschichte des Römergrabes bei Escadados beschäftigte, geriet ich auf eine völlig neue Spur.

Denn die Schlüsse, die bisher aus den unterschiedlichen Interpretationen der Inschrift auf der Steinplatte von Rennes-les-Bains gezogen worden sind, kann ich so nicht nachvollziehen. Egal, ob man die abgekürzte Stelle als „D.A.M“, als „P.A.M“ oder als „L.A.M“ liest – das mag im Widmungstext einen jeweils unterschiedlichen Sinn ergeben – an der Tatsache, dass Pompeius Strabo die Platte stiftete, ändert keine der Interpretationen auch nur das Geringste. Wohl aber an den daran anknüpfenden Schlussfolgerungen, denen zufolge Pompeius Strabo den Stein für das Grab eines grossen Römers aufstellen liess, der zum engeren Kreis um seinen Sohn Pompeius den Grossen gehörte.[1] Doch das ist unmöglich. Zwar zog Pompeius Magnus tatsächlich mit einem Heer nach Spanien, nachdem er 77 v.u.Z ein prokonsulares Imperium erlangt hatte. Dieses Prokonsularium beinhaltete eine Statthalterschaft der Provinz Hispania Citerior. In dem Jahre dauernden, sehr verlustreichen Krieg in Spanien, gegen Quintus Sertorius, gewann Pompeius Magnus erst zum Jahr 71 v.u.Z die Oberhand und kehrte mit seinen Legionen nach Italien zurück. Im Verlauf der schweren Kämpfe können natürlich auch enge Freunde des Feldherrn gefallen sein. Doch zu der Zeit war sein Vater Pompeius Strabo längst schon gestorben – im Jahr 87 v.u.Z.

Folglich muss der Stein für das Grab eines anderen grossen Römers bestimmt gewesen sein – für einen Römer aus der Generation des Vaters Pompeius Strabo.

Was genau die Südwanderung in Richtung Makedonien und Griechenland Anfang des 3. Jh. v.u.Z auslöste, wissen wir nicht - vielleicht war es die Faszination der fabelhaften Reichtümer der klassischen Welt, mit welchen die Kelten der Hallstattkultur bereits in Berührung kamen. Nach dem Tod von Alexander des Großen im Jahre 323 v. Chr. brach das Alexanderreich zusammen - das einst von der Adria bis Afghanistan reichte.

Die Griechen und Makedonier waren sich der Bedrohung durch die Kelten, die sie Galatae nannten, deutlich bewusst. Die Keltenangriffe auf Makedonien konnten in Schach gehalten werden, bis dann die Volkes[2] 281 v.u.Z. unter ihrem Anführer Bolgios König Ptolomeäus Ceraunus besiegten und enthaupteten. Damit stand ihnen der Weg nach Süden offen. 279 v.u.Z. fielen keltische Heere in Makedonien ein. Im weiteren Verlauf führte innerer Zwist zu einer Spaltung des Invasionsheeres, wobei 20.000 Mann unter der Führung von Leotarius und Leonnorios auf eigene Faust den Weg fortsetzten, sich schließlich in der Türkei niederließen und einen Galaterstaat gründeten. Ein anderer Teil des Heeres - unter den Anführern Acichorios und Brennus (dieser Name oder Königstitel ist auch ein Jahrhundert früher belegt) - zog südwärts nach Griechenland. Der Angriff und die Plünderung Delphis (hier unterscheiden sich die antiken Berichte) sowie die Zerstreuung vieler Galater stellten den Höhepunkt der keltischen Expansion in Europa dar. Die Galater unterteilten sich in die großen Stammesgruppen der "Tectosagen", "Trokmer" und der "Tolistoboger". Als Zentralheiligtum der Galater ist "Drunemeton" (Eichenheiligtum) bekannt.

Die Beute mit der sich die Tectosagen aus Griechenland zurückzogen, muss enorm gewesen sein. Weitgehend einig sind sich die antiken Geschichtsschreiber über den Umfang, den sie auf 15.000 Talente in Silber (entspricht 55 Tonnen) und 5.000 Pfund in Gold (also 25 Tonnen) bezifferten. Den Tectosagen bedeutete das Gold als materieller Besitz, als persönlicher Reichtum, wenig. Sie schätzten es aber umso höher, als Gabe für ihre Götter, denen sie traditionell in überreichen Masse das edle Metall in ihren Heiligtümern darbrachten. Das Gold aus Delphi brachten sie, zusammen mit der Beute aus dem Apollonheiligtum und anderem Beutegut aus diesem Kriegszug, in ihr Hauptheiligtum, nach Toulouse, wo sie es als Opfer  im „Heiligen See“ versenkten.[3]

Wo sich dieser See befunden haben soll, ist bis heute unklar. Über die ehemalige Lage des zentralen Heiligtums der Tectosagen herrscht Uneinigkeit unter den Archäologen und den Historikern. Doch muss es sich unweit von Toulouse befunden haben. Um 100 v.u.Z war man in Rom jedenfalls noch bestens im Bilde über die Vorgänge, die zu der Zeit rund 180 Jahre zurück lagen. Und man wusste genau, wo der Heilige See bei Toulouse zu finden war.

Im Jahr 105 v.u.Z. errang ein römisches Heer einen vernichteten Sieg über die Volcae-Koalition in Südgallien. Tolosa, das heutige Toulouse wurde erobert und die Römer plünderten nun ihrerseits.

Vieles hängt wohl mit der ersten Plünderung Roms zusammen. Gegen die vordringenden Kelten riefen damals die etruskischen Stadtstaaten ihre Nachbarn zu Hilfe. Die junge, allzu selbstbewusste Republik Rom intervenierte um das Jahr 387 v.u.Z., als die keltischen Senonen zu Tausenden die Etruskerstadt Clusium angriffen. Indem seine Abgesandten gegen die Neuankömmlinge zu den Waffen griffen, brach Rom die internationale Konvention und beschleunigte den Marsch der Kelten auf Rom. In der Schlacht am Allia wurde das römische Heer aufgerieben; dem folgte eines der schmachvollsten Ereignisse der römischen Geschichte: die Plünderung Roms durch die Kelten. Nach der Legende soll der Kapitolinische Hügel ausgehalten haben, aber das dürfte eher römisch patriotische Fiktion sein. Die Kelten mussten zum Abzug bestochen werden, verwüsteten jedoch vorher die gesamte Stadt. Als sich die Römer über die Art der Abwiegung des Lösegeldes beschwerten, soll der Senonenführer Brennus sein Schwert in die Wagschale geworfen und ausgerufen haben: "Vae victis" (Wehe den Besiegten). Rom erholte sich zwar schnell von der Demütigung, aber die Folgen des Ereignisses hielten jahrhundertelang an. Von nun an begegnete man den Kelten mit Furcht und Misstrauen als einer gefährlichen barbarischen Supermacht im Norden, die für die Sicherheit Roms eine ständige Bedrohung darstellte. Dafür sollten noch viele unschuldige mit ihren Leben bezahlen. Diese Bedrohung nahm Cäsar als Vorwand für seine Gallienfeldzüge (58 - 51 v. Chr.) und den damit verbundenen Völkermord an den Galliern. Dieser "Terror Gallicus" beeinflusste die Haltung der Römer gegenüber den Galliern sogar noch, als schon fast die gesamte keltische Welt erobert war. Solche Vorwände für Völkermord kennen wir nur zu gut aus allen Epochen.

Geführt wurde das Heer, welches 106 v.u.Z. Tolosa eroberte, von dem Konsul Quintus Servilius Caepio, einem Politiker der späten römischen Republik. Von 129 bis 126 v.u.Z. bekleidete er das Amt eines Militärtribun, erst in der Provinz Asia und 109 als Prätor der Provinz Hispania ulterior. Gleich nach seiner triumphalen Rückkehr nach Rom, griff er dort in die Politik ein, annullierte eine Regelung des Gaius Gracchus, die den Rittern anstelle von Senatoren das Recht eingeräumt hatte, als Geschworene zu Gericht zu sitzen. War aber ab 106 schon wieder als Prokonsul in Gallien zu finden. Dieser Quintus Servilius Caepio drang in das keltische Zentralheiligtum bei Tolosa ein. Er liess den Heiligen See trocken legen und hob tatsächlich den darin verborgenen Goldschatz (die vielen Tonnen Silber wird er selbstverständlich auch nicht verachtet haben), den er dann nach Massalia  (Marseille) abtransportieren liess.

Doch dort ist dieser wertvolle Schwertransport niemals angekommen. Was war geschehen?

Prokonsul Caepio berichtete nach Rom, dass sein Goldtransport auf der Strecke nach Massalia von einem Heer der Tectosagen angegriffen worden sei, die den gesamten Schatz zurückerobert hätten. Dort begenete man dieser Nachricht  mit Misstrauen. Erst Recht nachdem der Konsul, nach der verlorenen Schlacht gegen die Kimbern, bei Arausio, nach Rom zurück gekehrt war. Zusammen mit dem Konsul Gnaeus Mallius Maximus hatte sich Caepio gegen die vereinten Heere der Kimbern und Teutonen zu stellen, die Das Rhonetal herunter gezogen kamen. Bei Arausio (Orange) trafen Römer und Germanen aufeinander. Der genaue Ablauf dieser Schlacht ist nicht überliefert. Man weis lediglich, dass Caepio als eine fatale Fehlentscheidung traf, indem er den Oberbefehl nicht an Mallius Maximus übertragen wollte, weil der von zu geringerer Herkunft gewesen sei. Daher traten zwei etwa gleichstarke römische Heere, die getrennt und unkooperativ operierten, gegen einen furchtbaren Feind an und wurden beide völlig vernichtet. Nach Angaben des Valerius Antias fielen etwa 80.000 Legionäre und 40.000 Trossknechte und Marketender wurden erschlagen. Nur 10 römische Legionäre sollen dem Gemetzel entkommen sein. Auch wenn Anitas für seine Übertreibungen bekannt ist – die Niederlage der Römer muss katastrophal gewesen sein. Der Sage nach bestraften die Götter den römischen Konsul auf diese Weise die Plünderung ihres Heiligtums in Toulouse. Wie hoch die Verluste auf Seiten der Kimbern und Teutonen gewesen sind, weis man nicht – nur, dass sie, wie üblich, ihre Beute den Göttern opferten. Das Beutegut aus Tolosa führte Caepio jedenfalls nicht mit im Tross. Das hätte zweifellos Erwähnung gefunden. Und wäre es nach der verlorenen Schlacht den Germanen in die Hände gefallen, dann wäre der Verlust auf jeden Fall bezeugt gewesen.

Dem erbärmlichen Verlierer Caepio nahm man nach seiner Rückkehr nicht nur die jämmerliche Niederlage bei Arausio übel, sondern man beschuldigte ihn obendrein der Unterschlagung des Beutegutes von Tolosa. Es gibt eine Andeutung in diese Richtung bei Cassius Dio, einem römischen Geschichtsschreiber. Darauf bezog sich Theodor Mommsen, der, wie schon der Senat in Rom, davon ausging, dass Caepios Männer den Schatz für ihren Feldherrn beiseite brachten. Und das ist eben so gut möglich, wie die andere Erklärung – die Tectosagen hätten ihren heiligen Schatz zurück erobert und erneut, aber in einem anderen anderen See versenkt. Denn so berichten es alte tolosanische Überlieferungen. Von denen wollte man in Rom jedoch nichts wissen. Caepio soll in einem römischen Gefängnis, nach langen Jahren umgebracht worden sein. Nach anderen, glaubhafteren Berichten, verbrachte er den Rest seines Lebens in der Verbannung – in Gallien. Und zu dieser luxuriösen Strafe müssen ihm einflussreiche Freunde in Rom verholfen haben.

Wer könnten diese Freunde gewesen sein?

Leider existiert die Inschrift auf  dem Grabstein nur noch als Fragment und es findet sich kein Datum. Wir können nur davon ausgehen, dass die Platte vor dem Tode von Pompeius Strabo, also vor 87 v.u.Z. für einen hochrangigen toten Römer installiert worden ist, der dem Stifter der Platte nahe gestanden haben oder wichtig gewesen sein muss. Es ist nicht möglich, im Rahmen dieser Arbeit, auf die komplexen und komplizierten römischen Verhältnisse des betreffenden Zeitraumes mit der eigentlich erforderlichen Gründlichkeit einzugehen. Und einen schlagenden Beweis dafür, dass Pompeius für seinen Freund Caepio ein Grabmal in in der römischen Provinz Gallien, in Aquae Calidae, errichtete, wäre auf diese Weise vermutlich kaum zu erbringen. Wohl aber könnte es sich herausstellen, dass Beide in den Wirren des römischen Bürgerkrieges hinter auf der Seite Sullas standen. Von Pompeius Strabo weis man es genau. Nachdem er zuvor schon den Sieg im Krieg der Bundesgenossen für Rom erfochten hatte, ergriff er zwei Jahre später Partei für Sulla, gegen Gaius Marius, im Bürgerkrieg. Hier starb er, während der Belagerung Roms, noch bevor eine Schlacht geschlagen war. Sein Tod, um den sich schon bald Legenden bildeten, muss einigen Eindruck gemacht haben. So soll Strabo vor den Mauern Roms vom Blitz erschlagen worden sein. Wahrscheinlich hatte er sich aber mit einer tödlichen Seuche infiziert und seine Legionäre wollten sich mit einem so unrühmlichen Ende ihres Feldherrn nicht abfinden. Caepius wiederum muss, zumindest wegen seines Versagens bei Arausio, in Gaius Marius einen entschiedenen Gegner gehabt haben. Das ist anders gar nicht denkbar für einen Mann wie Gaius Marius, der wegen seiner Heeresreform oft als „der dritte Gründer Roms“ (nach Romulus und Camillus) bezeichnet wurde. Denn unbestritten war es Caepios katastrophale Niederlage, die „mittelbar zur Heeresreform durch Gaius Marius (104 v.Ch.) führte...“.[4]

Römische Politik war im wesentlichen Familienpolitik, das heisst stark vereinfacht, sie wurde von Familien für diese Familien gemacht. Familienverhältnisse, verwandtschaftliche Beziehungen usw. sind in einer Frage, wie oben gestellt, also oftmals ganz entscheidend.  So war Marius beispielsweise verheiratet mit Julia, einer Tante Gaius Julius Cäsars, dem späteren direkten Gegner des Sohnes von Pompeius Strabos, von Pompeius Magnus. Das Jahrzehnte anhaltende Ringen zwischen diesen beiden etwa gleich starken Rivalen gab einer ganze Epoche Roms ihr Gesicht, beinhaltete u.a. die Eroberung Galliens durch Cäsar und führte dazu, dass Cäsar den sprichwörtlich gewordenen Rubikon überschritt. Was ich hier lediglich andeute, soll nicht mehr sein, als ein Versuch, mögliche Zusammenhänge zu entdecken, die jedoch gewiss bestehen.

Vielleicht waren aber auch ganz bestimmte andere Gemeinsamkeiten vor dem umrissenen Hintergrund Basis einer engeren Beziehung zwischen den zwei Römern. Stand Caepio lediglich unter dem schweren Verdacht, Beutegut unterschlagen zu haben, so schuf Strabos Sohn, Pompeius der Grosse, ganz ungeniert vollendete Tatsachen. Während des erwähnten Bundesgenossenkrieges begann er bereits, noch unter dem Oberbefehl seines Vaters Strao stehend, seine eigene Position zu festigen und auszubauen.  „Seine Taktiken waren zum einen zweifelhaft, (er liess nach der Einnahme der Stadt Asculum deren Bevölkerung töten), zum anderen undurchsichtig. Ausserdem machte er sich unbeliebt, als er die Beute, die er aus Asculum herausgepresst hatte, seinem Privatvermögen und nicht dem römischen Staatsschatz zuführte.“ Der Vater scheint nichts dagegen gehabt zu haben. Sonst hätten sich der Attentatsversuch seiner rebellierenden Legionäre nicht auch gegen ihn gerichtet. Und so, wie sich Vater und Sohn in der Affäre solidarisierten, werden sich gerne mit einem Mann verbündet haben, sich in eine ähnliche Situation gebracht hatte – nur, dass Caepios alles in den Schatten gestellt haben dürfte, was alle anderen Räuber in Rom an sich gebracht hatten. Mit solch einem märchenhaften Vermögen in der Hand fand er leicht einflussreiche Freunde. Man musste also nicht unbedingt die Tochter des Richters heiraten, wie Pompeius Magnus, als er wegen Beuteunterschlagung in Rom angeklagt war, um einen Freispruch zu erhalten...

Ausserdem war hier im Hinblick auf das Beuterecht ein Wandlungsprozess im Gange, der schon bald darauf zu einer der grundlegenden Umwälzungen in der Heeresreform des Marius führte.

Irgendwie bezeichnend und aus der Rennes-le-Château-Perspektive auffallend erscheint mir jene Episode, kurz nach dem Krieg gegen den pontischen König Mithridates, als Pompeius Magnus, gegen 63 v.u.Z., in die Unruhen eingriff, die in Judäa ausgebrochen waren. Dort erregte er die Gemüter auf das äusserste, als er in das Allerheiligste des Jerusalemer Tempels eindrang. Mit dem Gold von Toulouse steht der Vorfall selbstverständlich in keinem Zusammenhang. Doch in den Lebensdaten Caepios und Strabos bestehen sie sicherlich. Ob diese Zusammenhänge letztlich auf die eine oder die andere Weise zu engen persönlichen Bindungen führten, lässt sich nicht mit Bestimmtheit sagen. Zumindest erscheint es vorstellbar, dass Strabos Stein zum Grabmal des Quintus Servilio Caepio gehörte. Wäre das tatsächlich der Fall, dann könnte man in der Umgebung von Rennes-le-Château unter Umständen wirklich die Spur des verfluchten Goldes von Toulouse aufnehmen.

Warum nicht von einem kleinen Ort aus, der gar nicht weit von Rennes-les-Bains, bei Limoux zu finden ist. Man passiert das Dorf bei der Fahrt auf der D 118, von oder nach Carcassonne. Die Ortschaft trägt den Namen Cépie. In der „Toponymie Occitane“, von Benedict und J.-J. Fénié erfahren wir mehr über den Ursprung und die Bedeutung der Ortsnamen im ehemaligen Occitanien. Für Cépie, dessen Herkunft sich leider nicht eindeutiger zuordnen lässt, kann jedoch berechtigterweise eine römische Wurzel angenommen werden. So, wie sehr viele andere Ortschaften auch, dürfte es ursprünglich ein römisches Gut gewesen sein, welches den Namen seines Eigentümers trug – „villa Caepio“. Vergleichbar beispielsweise mit Lézignan – Licinianus, Marseillan – Marcellianus, Oupia – Oppianus, Pauligne – Paulinianus, Salsigne – Celsinius, Quins – Quinctius oder eben: Cépie – Caepio.

Mit freundlicher Genehmigung des Autors

asmodeus

 



[1] Gnaeus Pompeius Magnus (*29.Sept. 106 v.u.Z + 28.Sept. 48 v.u.Z bei Pelusium) war ein römischer Politiker und Feldherr, bekannt als Gegenspieler Gaius Julis Cäsars. Er galt bis zu seiner Niederlage gegen Cäsar als der brillanteste Heerführer seiner Zeit (der Beiname Magnus spielt auf Alexander den Grossen an), scheiterte aber immer wieder an den innenpolitischen Mechanismen Roms, in die er sich nie einfügen wollte und konnte. Bedeutsam über seine Zeit hinaus waren manche seiner organisatorischen Massnahmen, die das spätere Kaiserreich vorwegnahmen. (aus Wikipedia)

[2] Mit Volcae bezeichneten die Germanen ein Volk, bzw. die ganze keltische Völkergruppe, der Antike. Cäsar gebrauchte diese Bezeichnung später, um sie von den Galliern zu unterscheiden In der gallo-römischen Zeit unterteilte man diese, nun kelto-romanischen Völker, in drei grosse Gruppen: Volcae Tectosages, mit ihrem Zentrum Toulouse, Volcae Arecomices, mit Zentrum Nîmes und die herkynischen Volcae, die vom Schwarzwald bis nach Böhmen ansässig waren.

[3] Zur Zeit der Römer hieß T. Tolosa, war die Hauptstadt der Volcae Tectosages und schon im 2. Jahrh. v. Chr. eine reiche Handelsstadt und Mittelpunkt des westeuropäischen Handels. In dem heiligen Teich des großen Nationalheiligtums war der ungeheure Schatz von 15,000 Talenten versenkt, durch dessen Raub der Prokonsul Cäpio das Aurum Tolosanum sprichwörtlich machte. (Zitat aus Meyers Konservationslexikon)

[4] Zitat: Wikipedia

Veröffentlicht in aurum tolosanum

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